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Just another Day in The Office..

Wir verlassen Ilhabela am späten Nachmittag. Vormittags wurden Bodenbrettern geschrubbt, Diesel und Wasser gebunkert und auf die olympische Fackel gewartet. Tags zuvor fanden wir nämlich heraus, dass genau diese durch Ilhabela getragen werden würde; perfektes Timing für das Vorhaben der Haspa Hamburg in Rio. Allerdings haben wir die Rechnung mal wieder ohne die brasilianische Gelassenheit gemacht. Der um 10 Uhr vormittags angekündigte Umzug durch die Stadt ließ reichlich auf sich warten und wir ungeduldigen Deutschen hielten es natürlich nicht aus. Gegen halb vier hörten wir dann schließlich das Feuerwerk, während wir aber schon fleißig bei drei Knoten Wind im Racemode Leetrimm und Rollwenden übten. Wieder einmal segelten wir in eine grandiose sternenklare Nacht mit Ziel: Ilha Anchieta liebevoll von uns auch Ilha Conchita genannt. Dort erwartete uns übrigens ein ganz besonderes Erlebnis. Über Funk meldeten wir uns bei der Marina mit unserem zusammengekratzten Spanischenglischdeutschportugiesisch an. Es war allerdings relativ absehbar, dass die Sprachbarriere in dieser kleinen Bucht doch eher unüberwindbar war, daher trauten wir unseren Ohren kaum als ein paar deutsche Wortfetzen einer computerisierten Frauenstimme durch das Gerät zu uns drang. Google Translator machte einen hervorragenden Job, obwohl wir uns hier und da den Sinn der Übersetzung etwas ableiten mussten. Ich zitiere: "Wir engagieren eine Polka für Sie" sollte wohl soviel heißen wie "wir arrangieren eine Mooring". Dort lagen wir dann auch sicher vertäut, eine langersehnte komplette Nacht Schlaf ohne Wachsystem wartete auf uns. Man glaubt es aber kaum: pünktlich um 6 Uhr zum Sonnenaufgang war die Hälfte der Crew damit beschäftigt den (unglaublich atemraubenden wunderschönen!!!) Sonnenaufgang zu fotografieren, während unsere Skipperin den anderen Teil der Crew vom Vorschiff ins Wasser warf. Ungewollt und mit Schlafanzug, versteht sich. Aber sie hat uns "quasi einen Gefallen getan" und uns die langüberfällige Körperpflege quasi aufgezwungen. Das Salzwasser tut den Rest dazu..

Es dauerte dann auch nicht mehr lang bis die Leinen los geschmissen wurden und ein Frühstück der Deluxe Variante aufgetischt wurde. (Wir möchten an dieser Stelle unsere Geheimrezeptur gerne großzügig freigeben: ein kleiner Schuss Sherry fürs Rührei, einer mittleren für'n Koch und nen großen für Rasmus.) Leider spielte aber der Wind weder mit Stärke noch mit Richtung in unseren Karten und so konnten wir quasi gar nicht anders als uns vor der brütenden brasilianischen Wintersonne mit einem Badefest im wunderbar warmen Nass des Atlantiks zu gönnen. Während wir dann unsere geschundenen Körper auf dem Vorschiff in der Sonne trocknen ließen, gab eine riesige Delfinschule ihr bestes der Haspa Hamburg zu imponieren.

As already said: just another Day in The Office..

 

Ahoi und Catschacka von Skipper und Crew