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Into the Wild

Die Winde des Southern Ocean entfernen uns immer weiter von der Zivilisation.

Abgesehen von einer erneut flautengeprägten Nacht, die hinter uns liegt, haben wir nun endlich die Windbedingungen, die wir uns auf dieser Route erhofft hatten. Die letzten zwei Tage unter Gennaker haben uns endgültig hinaus auf den Southern Ocean getrieben. Das nächstgelegene Land, die Chatham Islands, liegt jetzt etwa 700 Meilen nordwestlich von uns und das ist auch nicht gerade eine Metropolregion. Auf der Flucht vor den Hochdruckgebieten haben wir außerdem erheblich Strecke gen Süden gemacht, so dass wir, wenn es so weiter geht, wohl heute Nacht den 50. Breitengrad und damit die "Furious Fities" erreichen werden. Das macht sich auch so langsam bemerkbar: Die Dünung wird immer prächtiger, zur Zeit wohl so etwas über 5 Meter mit vereinzelten kleinen Brechern und die Nächte werden kalt. Gestern haben wir das UKW-Funkgerät ausgeschaltet. Hier hört uns sowieso keiner und die Anlage verbraucht nur Strom. Wir sind also auf uns gestellt. Allein die Albatrosse stehen uns weiterhin treu zur Seite und drehen alle paar Stunden ihre majestätischen Kreise um die Haspa, um zu kontrollieren, ob hier noch alles in Ordnung ist. Ist es. Abgesehen von den Vögeln machen sich hier unten aber selbst die Meeresbewohner rar. Vor drei Tagen kreuzte eine kleine Gruppe Wale unseren Kurs. Aber dass wir Delfine gesehen haben, ist nun schon 4 oder 5 Tage her. Ansonsten sind da nur die Weiten des Südpazifiks, durch die wir nun zumeist unter dem Kite dahinrauschen. Bei Böen bis 29kt haben wir gerade den A5 geborgen, um das Tuch noch etwas zu schonen. Wir werden noch einer ganze Weile darauf angewiesen sein. Außerdem ziehen wir es momentan noch vor, die pechschwarzen Nächte ohne freifliegendes Tuch abzuwettern. Bei aller Freude an der Rauschefahrt ist Vorsicht eben doch besser als Nachsicht. Wir freuen uns, dass wir immerhin noch durch diesen Blog Kontakt zur Außenwelt halten können und verbleiben mit den Besten Grüßen!

Dirk, Sinje, Vincent, Nils, Felix, Per, Paul, Jens und David

Bericht 8, 08.02.2016, 04:00 UTC, 49°00.306'S 161°05.980'W