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Frohe Weihnachten!

Heute Vormittag waren wir doch nochmal segeln. Wind zwischen zehn und 20 Knoten, Sonne pur und angenehme 20 Grad waren doch zu viele Argumente gegen einen Hafentag. Weihnachten wurde danach mit einem selbstgekochten Fünf-Gänge-Menü und einer Wichtelrunde gefeiert, auch wenn nebenbei viele Gedanken beim Schiff waren.

Sommer und Weihnachten? Komisch, ist aber so.

Der Tag heute fing an mit einem weiteren offiziellen Event: Skippers Meeting. Größstes Thema war natürlich das Wetter und die etwas ungewöhnliche Situation eines Frontdurchgangs mit einem 180° Winddreher. Es wird immer wahrscheinlicher, dass wir die ersten Stunden nach dem Start auf Gennakerkurs in Richtung Süden braten und dann schnell auf ein kleines Amwindsegel wechseln. Über Nacht gibt es dann Wind und Wasser von vorne. Wir erwarten allerdings keine Bedingungen, die das Schiff und ein Großteil der Crew nicht schon erlebt hätten - mit etwas Respekt vor den Naturgewalten und nicht zu viel Ehrgeiz werden wir das sicher hinbekommen.

Danach kann man noch keine genaue Vorhersage treffen, es erwarten uns aber wohl leichte und wechselhafte Winde. Wie sich der East Australian Current, alte und neue See sowie die Windverhältnisse zusammen addieren, bleibt abzuwarten. Sicher ist wohl, dass die Welle anders als auf der Elbe sein wird. Unser Schiff ist überdurchschnittlich stabil gebaut und hat auch ein großes Rigg relativ zur Länge - zwei Eigenschaften, die uns hoffentlich zu Gute kommen.

Bleibt man bei den Spekulationen, könnten die Superyachten (Wild Oats, Comanche, Ragamuffin etc.) eine große Ostschleife fahren, um der Front zu entkommen. Aus Neugier haben wir eine doppelt so schnelle Haspa Hamburg im Rechner auf Kurs geschickt, die doch glatt den Rekord fürs Sydney-Hobart um drei Stunden unterboten hätte. Mal sehen, wie nahe sich Theorie und Praxis kommen.

A propos Praxis: In letzter Minute kamen Ersatzzellen für unsere zweite Batterie. Ausgetauscht wurde recht schnell, aktuell wird noch geladen. Noch dazu fanden wir heraus, dass beim Mast stellen zu wenig Druck aufs Rigg gegeben wurde. Deshalb wird unser erster Weihnachtsfeiertag aus weiteren Basteleien bestehen, auch wenn wir das Wort mittlerweile gerne meiden würden.

Unser Heiligabend ist schon wieder vorbei und wurde unter Anderem mit einem Truthahn und Weihnachtswichteln zelebriert, danach verzog man sich geschlossen, um Kontakte in die Heimat zu pflegen.

Weihnachtliche Grüße,

Die Crew