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Endspurtfieber

Liebe Mitfierbernde,

vielen Dank für die Nachrichten und Wünsche, die ihr uns zukommen lasst, es tut unwahrscheinlich gut zu wissen und zu lesen, dass so viele von euch an uns denken!

Gestern waren wir dann endlich unter A4 unterwegs und haben es genossen - sogar die Sonne kam heraus.
Die Stimmung änderte sich schlagartig. Mindestens 4 Personen waren mit nichts anderem beschäftigt als konzentriert zu segeln, wussten sie doch,
dass jedes Einfallen des Gennakers einen Riss in demselbigen zur Folge haben konnte. Gerade die Welle zu Beginn des Tages forderte noch einmal zusätzlich und das Zusammenspiel von Trimmer und Steuermann gewann noch weiter an Bedeutung und wurde immer weiter optimiert.
Den Tag nutzten wir als Crew intensiv und verwandelten uns in eine Fahrschule. Nacheinander wurden Trimmer und Steuerleute ausgetauscht und
angelernt, damit wir auch in der Nacht mit dem Gennaker weiter gen Isles of Silly segeln konnten.
Am Ende des Tages fand endlich wieder eine gemeinsame Runde mit allen statt. Der Race-Kalender wurde hervorgeholt, Johannes und unser Powergrinder Martin nominiert und die Leckereien daraus gemeinsam genossen. Die Strapazen der letzten Tage gingen auch an unserem Kalender nicht spurlos vorbei. Auch er war verdammt nass, was unserem Ritual aber keinen Abbruch tat.
Da Hetti uns mittags mit Pfannkuchen verwöhnt hat und eine gemeinsame Mahlzeit unter der Besegelung nicht klappt, haben wir uns kurzfristig wieder
für die orangen Tüten (portionsweise abgepackte gefriergetrocknete Gerichte) entschieden und so die Reste der Vortage verputzt.
Für Felix und Katrin war die Nacht ein Segen. Gegen Abend gab es noch die eine oder andere Halse, um uns in eine Position zu bringen, in der wir
möglichst lange Wind von mehr als 20kn haben würden, und dann hieß es für die zwei "Ab in die Koje". Die Wachen segelten konzentriert schnell und tief und die beiden konnten noch einmal ordentlich schlafen. Sogar die Wachübergaben fanden ohne den Navigator statt, sondern nur mit der Skipperin, die alle 1-2 Std. begeistert aus dem Niedergang schaute und sich sofort wieder hinlegte.

Jetzt wird es nämlich bald verdammt spannend und die letzten Kräfte müssen mobilisiert werden. Der Wind soll deutlich abnehmen und wir müssen uns eine gute Taktik überlegen, denn die Bank sitzt uns im Nacken. Windrichtung und -stärke, Termik, Seewind und die Strömung müssen begutachtet und es muss abgewägt werden.
Gerade läuft noch einmal die Maschine zum Laden, der Wassermacher auch, und wir räumen zur Abwechslung mal wieder auf.
Wann der nächste Bericht folgt, können wir noch nicht so genau sagen, da wir uns nun im absoluten Endspurtfieber befinden.
Drückt uns weiterhin gewaltig die Daumen.

Sonnige Grüße schicken
Katrin mit Felix, Hetti, Marvin, Holger, Gustav, Tim, Johannes, Martin, Michael und Moritz