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Catch the Plane

Flauten und Gegenwind haben uns viel Zeit gekostet, aber einige von uns müssen noch einen Flug erwischen.

Im Trockenanzug macht die Rauschefahrt doppelt Spass.

Die ersten Tage unserer Reise haben wir ehrlich gesagt wenig Glück mit dem Wind gehabt. In unserer Verzweiflung hatten wir uns dann immer weiter nach Süden gewandt. Selbst die berüchtigten "Furious Fifties" haben uns gestern Morgen dann zunächst mit einer erneuten Flaute empfangen, die uns sogar genötigt hat, bei bestehender Dünung, die schlagenden Segel zu bergen und uns treiben zu lassen. Jetzt scheint der Schalter allerdings umgelegt und endlich keimt in uns die Hoffnung, dass wir unsere Flüge von Ushuaia nach Hause doch nicht umbuchen müssen. Seit fast zwei Tagen haben wir beste Southern Ocean-Bedingungen und machen endlich Strecke nach Osten. Vor allem die schweren Gennaker A5 und A6 haben wir wie unsere eigenen Kinder lieb gewonnen. Bei bis zu 19kt Fahrt vor der Welle kommt mit ihnen schon ein klein bißchen Volvo-Feeling auf (die wären übrigens heute angekommen). Zu den oben beschriebenen Bedingungen gehört allerdings auch die Kälte, die nun endgültig Einzug hält. Tatsächlich steht mir in diesem Moment in der Navi erstmalig der Atem vor dem Mund. Nach und nach beginnt jeder in der Crew, seine persönlichen Wärmestrategien auszuspielen. Von mehreren Kleidungsschichten über Wärmepads bis hin zu Trockenanzügen erstreckt sich das Spektrum. Aber nichts wärmt so sehr, wie die Freude an der Rauschefahrt und dem langsam erkennbaren Fortschritt auf der Karte. Gut so, denn wir haben ja einen Termin in Ushuaia.

Liebe Grüße an alle von der ganzen Southern Ocean-Crew!

Bericht 9, 10.02.2016, 03:40 UTC, 51°34.868'S 153°33.405'W