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Bordbericht Punta Arenas

Der vorletzte Segeltag wurde zu unserem vielleicht schönsten, aber auch letzten Segeltag der ersten Teil-Etappe.

Wieso das?: Der schöne „Garagen“-Liegeplatz von Puerto King ist 81 sm von Punta Arenas entfernt, und wir haben die Option entwickelt, dass wir diese Strecke statt in den vorgesehenen 2 Tagen an nur einem Tag

absolvieren. Zweck der Übung: einen ganzen Tag zum Aufklaren gewinnen. Da das Wetter perfekt dafür war, konnten wir dies mühelos realisieren. Delfine begleiteten uns aus der malerischen Ankerbucht. Das Wetter war übrigens wie zu Hause im April, d.h. viele Regenbögen, dunkelgraue Wolkenbänke und immer wieder Sonne. Wind zwischen 5 und 28 kn, also alles dabei, was man will, G 3 und A6 im Wechsel – schließlich bietet die Magellan-Straße viele Wind-Richtungen an... Die Logge bot bis zu 17,5 Knoten, aber auch zwischendurch immer mal ganz „suutsche“! Die Strecke mit berauschender Kulisse war in 10 Stunden absolviert, und wir haben schließlich bei einbrechender Dunkelheit an einer Boje festmachen können. An einer für Fischerei- und Schlepper-Betrieb vorgesehenen Pier war zu viel Dünung für sicheres Liegen. Mit Sonnenaufgang kam aber auch an der Boje eine ziemlich heftige Dünung auf, in der wir gerade alles geordnet, repariert und vor allem gereinigt haben, was beweglich ist...

An Deck mit nassen Händen zu arbeiten kommt einem in dem kalten Wind vor wie Feuerlöschwasser im Januar (der Mann an der Spritze). Aber auch das hat seine Relativierung: aus unserem Ausgangshafen Ushuaia hören wir gerade, dass dort Schneetreiben bei -1°C herrscht. Der südamerikanische Winter kündigt sich an. Gut, dass wir mittlerweile ca. 150 sm nördlich davon sind! Heute kam dann auch Johannes als Crew-Verstärkung für die kommenden 14 Tage an Bord.

Helmut, Davina, Torben und Alexander werden die HASPA Hamburg am Abend nach gemeinsamem Farewell-Dinner in einem zivilisierten Restaurant verlassen (keine Backschaft mit nur einer Flamme!), um morgen in aller Frühe den Heimflug anzutreten. Wie es mit der HASPA-Reise weitergeht, ist noch unklar, da wir noch auf die

Genehmigung für die Falkland-Inseln warten. Der Schlenker dorthin würde/wird ca. 350 sm Extra-Weg bedeuten. Kein Mensch weiß, ob das notwendige Permit kommt oder nicht. So ist derzeit lediglich klar, dass das Schiff am 31. März in Buenos Aires sein wird: Generalkurs Nord, langsam der Wärme entgegen!

Viele Grüße von Chriggel, René, Jan, David, Vincent, Jonas und erstmals Johannes, sowie noch: Davina, Helmut, Torben und Alexander