Da bläst er
Tag zwei mit Traumbedingungen. Nachdem jeweils die Nächte vorher durchaus von der Vorhersage abwichen (geplant waren 17kn, in Realität hatten wir dann 20 ind böen bis 27) und sich durch Dunkelheit und nur manchmal Sterne auszeichneten, waren die beiden letzten Tag traumhaft. Es wird langsam sehr warm, so warm, dass es unter Deck kurz vor unerträglich wird - an Deck aber noch super. Tiefblaues Wasser, blauer Himmel und viel Freude. Wir verbrauchen ordentlich Sonnencreme, die Sonnenhüte werde rausgeholt und jede:r freut sich über die Salzwasserdusche, mit der der Cockpitboden regelmäßig gespült wird.
Heute war die Freude besonders groß, als der Ausruf "Da bläst er" kam... kurz darauf passierten wir in guter Sichtweite (aber mit ausreichend Abstand) eine Gruppe Pottwale, gut zu erkennen an den dicken grauen Köpfen, die aus dem Wasser ragten. Es waren 3-4 Tiere. Ein wirklich besonderes Erlebnis. Ein weiterer Wal schwamm dann ein paar Minuten später mit uns. Wir konnten seinen dunklen schlanken aber kräftigen Körper unter Wasser sehen, wie er uns überholte, dann querte und das ganze 2-3 x wiederholte. Kein riesiges Tier aber dennoch durchaus beeindruckend, insbesondere die Geschwindigkeit hat uns beeindruckt. Offenbar wollte er doch mal sehen, was da für ein seltsames weißes Etwas durch das Wasser fährt.
Ab morgen mittag erwarten wir mehr Wind für die letzten Tage und so genießen wir jetzt noch die Ruhe und die Möglichkeit zu schlafen, Wasser zu machen, die Batterien zu laden und etwas Kraft zu tanken.
Wir können die "ruhigeren" Tage auch gut nutzen, um die Steuerleute zu tauschen und so darf und soll jede:r der möchte mal in der Atlantik-Welle zu segeln. Bei Nacht und 20-25kn Wind ist dies schwierig und hier verlassen wir uns gerne auf unsere 4-5 erfahrenen Steuerleute.
Heute ist die erste Yacht unseres Rennens durchs Ziel gegangen - herzliche Gratulation an die Crew der LUCKY (ex Rambler88) für ein herausragendes Rennen mit neuem "Bahnrekord" - ca. 10 Stunden schneller als die Comanche 2022.