Zum Hauptinhalt springen

Fastnet 2019 auf der Haspa

Das Fastnet machte seinem Namen mal wieder alle Ehre: was für ein wilder Ritt durch die Irische See!

Brunel ist von der HVS-Armada eingekesselt

Auf in den Kampf

Is am Ende doch nur ein Stück Felsen mit Leuchtturm obendrauf

Bisher unentdeckte Zusatzkojen

welche beim Putzen aufgetaucht sind

Der vollkommene Navigator schreckt auch vor einem Lammbraten nicht zurück

Während die Haspa von einem Teil der Crew auf dem Seeweg zurück in heimische Gewässer überführt wird und der Rest der Mannschaft sich auf anderen Routen auf die Weite Reise zum Festland gemacht hat, ist es an der Zeit, das Fastnet 2019 nochmal Revue passieren zu lassen. Zuerst aber bitten wir um Nachsicht ob des Ausbleiben des angekündigten Berichtes aus der (Sib-)irischen See, welche just als wir sie kreuzen wollten ihrem wildem Ruf durchaus gerecht wurde, sodass zeitweilig elementarere Bedürfnisse als das Schreiben von Bordberichten in den Vordergrund rückten. Aber dazu später mehr. 

Fangen wir mit den Zahlen an: 2 Tage und 21:10:52 Stunden haben wir gebraucht, um auf einer zurückgelegten Strecke von genau 700 (!) Seemeilen von Cowes zum Fastnet-Rock und wieder in die entgegengesetzte Richtung nach Plymouth zu kommen, welches uns berechnet eine anständige Platzierung im vorderen Drittel des Feldes beschert hat. Gratulation an dieser Stelle nochmal an die Crew der BroVi für einen grandiosen 62 Platz bei über 300 gestarteten Booten! Dabei konnten wir vor dem Zieleinlauf bereits auf den Erfahrungsschatz von insgesamt 13 absolvierten Fastnets zählen, verteilt auf 6 Personen - für die Statistiker unter uns - bei einem Altersdurchsschnitt von 24 Jahren. Ebenso interessant wäre an dieser Stelle das Erstellen eines alle HVS-Mitglieder-umfassenden Fastnet-Zählers. Wir hoffen, dass die neuen DSGVO Richtlinien uns hier keinen Strich durch die Rechnung machen. 

Und nun zu dem wirklich Belangvollen: Mensch und Material sind heil geblieben und die Bremer Gesinnungsfreunde wurden standesgemäß versegelt. Soweit so gut also. Ansonsten kam es zu der ungewohnten Situation, den Rock im Hellen runden zu dürfen und ihn somit in seiner ganzen schroffen Pracht bestaunen zu dürfen. Dies lag daran, dass bei den diesjährigen Bedingungen ohne wirkliche Kreuz die Haspa (vermutlich) ihren eigenen Streckenrekord aufstellen konnte. Gleichzeitig forderte aber eine ausgeprägte See auf dem offenen Meer zwischen England und Irland ihren Tribut, was vom Rest der Mannschaft jedoch gut aufgefangen wurde. Spätestens beim letzten Raumwindkurs durch die stockdüstere Nacht, an deren Ende wir in die aufgehenden Sonne rauschten, waren die durch Seekrankheit ausgelösten Lebenskrisen schnell wieder überwunden. Die mit uns die Wellen um die Wette surfende Delphin-Schulen trugen sicherlich das ihrige hierzu bei. Wie man auch ein 52 Fuß-Schiff vom Kaliber der Haspa durch gezieltes Pumpen in die Glitsche bekommt wurde jedenfalls zum Leidwesen der sich abwechselnden Grinder und zur Freude der Gennaker-Trimmer und Steuerleute exzessiv optimiert. Von Drohnen und Fotobooten begleitet schossen wir dann Dienstagvormittag müde, aber stolz, über die Ziellinie. Im Hafen von Plymouth erwartete uns eine vom neuen Star am HVS-Skipper-Himmel a.k.a. Katrina organisierte Runde Ankunftsbier im eigens aufgebauten "Race-Village" und die wiederholte Einsicht, dass all die Mühen des Offshore-Racings spätestens nach dem ersten Schluck (selbst britischer) Braukunst vergessen sind. Dem folgte eine ausgelassenen Feier mit den anderen Fastnet-Bezwingern von BroVi, Latona, Tutima, der Zukunft und anderen neuen und alten Bekanntschaften und Seegefährten.

Die nach solchen Abenteuern ausstehende Resozialisierung wurde am nächsten Tag mit Dusche und einem ausgiebigen Brunch in der Altstadt gegenüber des Hafens in die Wege geleitet und kulminierte in einer umfassenden Putzaktion des Rennzossens, bei dem wirklich alles bewegliche Gut auf dem Schiff zur Freude der Nachbarn auf dem Steg entleert wurde um das Schiff einmal grundzureinigen. Einem Bier an Bord der Zukunft, welches die Kieler uns noch für heisse navigatorische Tipps im Vorfeld schuldig waren, folgte schliesslich das eigentliche i-Tüpfelchen dieser Reise: ein selbst-zubereiteter Lammbraten mit Bohnen und Kartoffelpüree. Alles andere wäre dem Abschluss dieser Reise auch nicht würdig gewesen. 

Schöne Grüße von überall

Die Haspa-Fastnet Crew

PS: Einen guten Eindruck vom diesjährigen Fastnet erhaltet ihr im offiziellen Race-Video: https://www.youtube.com/watch?time_continue=103&v=755YmpU9Zck