Einige Dinge muss man suchen, andere kommen von selbst
Nachdem der Schnuppertörn wegen Corona bereits einmal abgesagt worden ist, bekamen wir Neulinge recht spontan das Angebot dieses Wochenende auf der Broader View Hamburg über die Ostsee zu schippern.
Der Törn begann mit der Suche nach den Segellatten. Am Freitagabend reisten nicht nur die ersten Teilnehmer an und es wurde eingekauft, sondern unsere Crew kümmerte sich um die letzten Vorbereitungen für den Törn. Aus dem Winterschlaf erwacht, war es sehr verständlich, dass einige Teile noch nicht da waren, wo sie hingehörten und so ging die Suche am nächsten Tag weiter.
Diese Zeit nutzten wir sehr gut für eine großzügige Schiffseinweisung und eine Runde Frühsport - außer für Claire, die wir den Mast hochzogen.
Die den Törnbeginn prägenden "Segellatten" wurden dann beim Segelmacher gefunden und wir konnten unter besten Wetterbedingungen auslaufen.
Ohne Wende ging es schnurstracks aus der Kieler Förde hinaus und nach einiger Zeit setzten wir den Gennaker. Dabei fielen mit Kurs Eckernförde ab.
Unsere aus ganz Deutschland zusammengewürfelte Besatzung funktionierte von Anfang an gut, was wir natürlich auch der tatkräftigen bereits eingespielten Mannschaft des HVS verdankten.
Gebräunt, hungrig und mit einem seglerisch erweiterten Horizont kamen wir in den vollen Hafen von Eckernförde. Wir waren schließlich nicht die Einzigen, die nach den ganzen Lockerungen schnell wieder aufs Wasser wollten. Wir legten uns ins Paket neben eine Segelyacht mit einer äußerst sympathischen Familie an Bord.
Nach einem wohlverdienten Gemüsecurry zum Abendessen statteten wir Eckernförde einen kleinen Besuch ab. Dem Ziel unserer Suche wurden wir jedoch leider nicht fündig.
Andererseits war es ein schöner Spaziergang durch das maritime Städtchen.
Da nur für den Morgen halbwegs guter Wind angesagt war, wollten wir gegen acht Uhr in der Frühe auslaufen und auf See frühstücken. So ging es dann auch bald für alle in die Kojen.
Auch wenn wir das für acht Uhr angepeilte Auslaufen nicht hundertprozentig wahrnahmen, konnten wir mit gutem Wind aus der Bucht herauskreuzen.
Mit warmem Tee und Kaffee sowie an Deck geschmierten Brötchen fuhren wir Wende um Wende gen Nord-Osten.
Etwas mehr Aufregung brachte die Bergung eines in Seenot geratenen Bootshakens, an dem wir ein Mann-über-Bord-Manöver übten.
Unter Gennaker und Groß lieferten wir uns mit einer 29er-Trainingsgruppe noch ein flitzeschnelles Rennen, was wir, wer hätte es gedacht, gewannen.
Mit dem letzten Wind schafften wir es ungefähr bis zum Leuchtturm Friedrichsort und mussten aufgrund einer massiven Flaute die restlichen Meilen mit Unterwasserfock fahren.
Im Düsternbrooker Hafen machten wir alle zusammen Klar Schiff und gingen nach einem wunderschönen gemeinsamen Wochenende auf See wieder unsere Wege.
Jedoch mit dem festen Willen, und da können wir ziemlich sicher für alle sprechen, die jetzt zum ersten Mal dabei waren, bald wieder auf einem der HVS-Schiffe mitsegeln zu dürfen und sich dann eventuell wiederzutreffen!!
Liebe Grüße wünschen Erik, Hauke, Niklas, Lennart, Charlotte, Max, Gloria, Arne, Claire und Florentina!